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Haaland und die Sterndeuter

Von Christoph Rella

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Spätestens mit Dienstagnacht dürfte im Fußball eine ganz neue Zeitrechnung angebrochen sein. Während der Stern von Lionel Messi (ebenso wie der Cristiano Ronaldos und Neymars übrigens) langsam am Verglühen ist und mit der jüngsten Auszeichnung zum "Weltsportler das Jahres" astronomisch gesprochen den Status eines roten Riesen erreicht hat, ist nun über Dortmund ein neuer Lichtkörper erschienen, der vieles verblassen lässt, was die Statistik bisher über den Fußballhimmel so aufgezeichnet hat.

Der Doppelpack, den Erling Braut Haaland beim Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain (2:1) Dortmund zum Geschenk machte, ist hier nur ein Symptom jener geballten Kraft, die den Norweger aktuell auszeichnet. Auch dass er in der deutschen Liga zum "Spieler des Monats" gewählt wurde, obwohl er im Jänner weniger als eine Stunde gespielt hat, deutet darauf hin. Bisher hat Haaland in sieben Pflichtspielen elf Treffer erzielt, nur beim 3:4 gegen Leverkusen traf er nicht. Kein anderer Spieler der fünf besten Ligen Europa hat in dem Zeitraum so oft gescort. In der Champions League sind es seit Dienstag bereits zehn Tore, inklusive jener acht, die der 19-Jährige für Salzburg in der Gruppenphase geliefert hat. Damit übertrumpft er sogar einen Kylian Mbappé, Ronaldo und Messi - sie alle brauchten länger für ihre ersten Tore in der Champions League.

Nach den Sternen zu urteilen, liegt Haaland eine tolle Karriere bevor. Die BBC nannte dessen Statistiken sogar "grotesk. Der Teenager schießt mehr Tore als der FC Barcelona". Und damit auch mehr als Messi.