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Die Preppers der deutschen Bundesliga

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Es gibt ein Leben nach Corona. Auch wenn der Höhepunkt der Pandemie insbesondere in Europa noch lange nicht erreicht scheint, muss man sich auch in der Sportwelt langsam Gedanken machen, wie es "danach" weitergehen könnte. Das mag für viele, die derzeit häuslich de facto eingesperrt sind und bangen müssen, dass das Schlimmste noch bevorsteht, befremdlich klingen, aber die Sport-Preppers tun das einzig Richtige. Irgendwann braucht es auch den Hoffnungsschimmer auf Normalität - und wer besser könnte das vermitteln, als die geliebten und Rhythmus gebenden Sport-Stars?

Manche Vereine der deutschen Bundesliga bereiten sich etwa schon wieder sukzessive auf den Tag X vor, wohlwissend, dass nur eine mehrwöchige Vorbereitung ein plötzliches Bereitsein auf dem Platz ermöglicht. Und der Tag könnte früher kommen als erwartet: Mitte Mai, so hieß es zuletzt, könnte der Spielbetrieb in Deutschlands beiden höchsten Spielklassen wiederaufgenommen werden - dann könnte die Saison bis zum 30. Juni abgeschlossen werden. Freilich ohne Zuschauer. Das Schreckgespenst der Geisterspiele scheint mittlerweile seinen Grusel verloren zu haben angesichts der Perspektive, ansonsten ohne TV-Gelder und also mit einem noch größeren Finanzdebakel dazustehen.

Bleibt nur die Frage, wie man das Ansteckungsrisiko von Kicker zu Kicker minimieren will: Darf nur auflaufen, wer ein Attest vorlegt? Werden gar Schutzmasken Pflicht? Momentan trainieren RB Leipzig, der VfL Wolfsburg und Augsburg ohne Körperkontakt - ein Szenario, das im Liga-Alltag nicht funktionieren kann.