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Welt retten mit Jogginghosen

Von Christina Böck

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Manchmal ist das Schicksal gnädig. Zum Beispiel mit Karl Lagerfeld. Er hat es nicht mehr erleben müssen. Der Modeschöpfer hatte ja einen besonderen Gradmesser: Wer eine Jogginghose trägt, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Das trifft derzeit freilich auf viele zu. Im Homeoffice ist der Dresscode nun mal nicht unbedingt Haute Couture. Außerdem hat die Jogginghose nun auch prominente Fürsprecher. Oder sagen wir besser: Vermarkter. Jane Fonda, Schauspielerin und vor vielen Jahrzehnten auch einmal Aerobic-Vorturnerin, hat sich dieser Vergangenheit besonnen und posierte auf Instagram mit einem Jogging-Zweiteiler, der sowohl mit regenbogenfarbenen Seitenstreifen als auch ihrem Namen verziert ist. Der kam so gut an, dass sie nun eine Kollektion verkauft. Wer würde nicht einmal von Jane Fonda eingekleidet herumgammeln wollen? Noch dazu hält man dann ein historisches Stück Mode in Händen, das einen immer daran erinnert, wie es war, als die Jogginghosen gesellschaftsfähig wurden.

Es wäre aber nicht Jane Fonda, die eben auch seit Jahrzehnten mit politischem und sozialem Engagement auffällt und die sich noch vor einigen Wochen bei Klima-Demos festnehmen ließ, wenn sie die Aktion nicht mit einer Botschaft verbinden würde. Die Einnahmen des Jogginghosen-Verkaufs spendet sie an eine Umweltorganisation und für Angestellte, die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. Das würde wohl sogar der große Karl akzeptieren.