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Zuhören muss erlaubt sein

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Es ist ein schwieriger Spagat, den (nicht nur, aber auch) der Fußball nun zu beschreiten hat. Politische Argumente stehen sportlichen gegenüber, finanzielle gesundheitlichen. Nur die Spieler selbst kommen dabei kaum zu Wort. Die englische Liga will dies nun ändern und den Profis ein gewisses Mitsprachrecht einräumen, was den Wiederbeginn der Meisterschaft betrifft. Nachdem die britische Regierung am Sonntag leichte Lockerungen bekanntgegeben hat, soll heute bereits erklärt werden, wie es mit der Liga weitergehen soll. Dazwischengeschoben ist eine Konferenz der Spielervertreter, die unter diesen Umständen droht, zur Farce zu werden.

Dabei sollte ein möglicher Neustart von allen mitgetragen werden (können), dafür wird ein alibihaftes Meeting wohl nicht ausreichen. Manchester-City-Topstar Sergio Aguero hat bereits in Vertretung vieler Kollegen Bedenken geäußert; in Italien und Deutschland, das puncto Planungen am weitesten ist, gibt es ebenfalls kritische Stimmen.

Wobei nun in Rafael Gimenez vom spanischen Zweitliga-Tabellenführer Cadiz ein Spieler zum Internet-Star wurde, dessen Meinung auf den ersten Blick verständlich, auf den zweiten doch wenig kongruent erscheint. Er habe Angst, wieder Fußball zu spielen, sagte er, und würde auch auf Gehalt verzichten. "Und wenn man mich im Fußball nicht mehr will, arbeite ich einfach im Lokal meiner Familie." Über die Ansteckungsgefahren da wie dort kann man streiten. Doch auch in Zeiten wie diesen bleibt: Einem jeden recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann. Zuhören darf man trotzdem.