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Langsam ist nicht überall gleich

Von Christina Böck

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Es gibt wieder ein neues Datum. Am 29. Mai will die Regierung weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen für den Kulturbereich starten. Laut Gesundheitsminister Anschober wird das zum Beispiel kleine oder mittlere Theateraufführungen betreffen. Ob es diese dann auch ab 29. Mai geben wird, ist eine andere Frage. Denn Proben waren kaum in sinnvoller Form möglich. Naheliegender wäre wohl auch, sich Gedanken über die Ermöglichung von Freiluft-Veranstaltungen im Sommer zu machen - da dürfte die Infektionsgefahr ja geringer sein. Sehr viele Sommertheater haben aber nun schon ihre Saison abgesagt. Ein Punkt, der die Kultur- und nebenbei auch die Event- und Veranstaltungsbranche etwa von der Gastronomie massiv unterscheidet, ist, dass sie sehr stark von der Planungssicherheit abhängt. Da ist es oft notwendig, über Monate hinaus zu planen. Je zögerlicher jetzt von der Politik gehandelt wird, desto langfristiger und drastischer sind die Folgen. Alarmierender als Klaus Albrecht Schröders Aussage, dass die Albertina im Herbst insolvent sein könnte, kann man schon nicht mehr werden. Das Verständnis dieser Situation scheint nicht bei allen Entscheidungsträgern vorhanden zu sein.

Es muss klar sein, dass das "alte Normal" in Theatern und Co. nicht so schnell zurückkehren kann und wird. Das "neue Normal" lässt aber in dem Bereich schon lang auf sich warten.

Es wird aber auch ein konstruktives Zusammenarbeiten beider Seiten brauchen, um kreative und schnelle Lösungen zu finden.