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Filme in Selbstbedienung

Von Bernhard Baumgartner

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Die Covid-19-Pandemie brachte das Dilemma in aller Klarheit auf den Punkt: Wenn die Kinos geschlossen sind, bricht den Produzenten der wichtigste Verwertungsbaustein weg. Ohne Kino keine Zuseher. Andererseits - und das werden die Kinos in Österreich in Kürze merken: Schön, wenn die heimischen Kinos wieder öffnen - aber was sollen die spielen, wenn Hollywood keine Produktionen veröffentlicht, weil die Kinos im Rest der Welt noch geschlossen sind? Zumindest der österreichische Film wagt nun den Ausbruch aus dieser Lose-Lose-Situation. Die Austrian Film Commission (AFC) hat nun eine neue Streaming-Plattform nur für den heimischen Film gestartet: Unter dem Motto "All You Can Watch" gibt es auf watch.austrianfilms.com einen Überblick über rund 600 Filme, die gestreamt werden können, in Kinos laufen oder auf Festivals zu sehen sind. Aktuelle Werke finden sich laut Aussendung ebenso wie "Klassiker der jüngeren österreichischen Filmgeschichte". In der Auflistung finden sich der in Cannes erfolgreiche Sci-Fi-Streifen "Little Joe" von Jessica Hausner ebenso wie der verhinderte Diagonale-Eröffnungsfilm der heuer abgesagten Ausgabe, "Der schönste Platz auf Erden" von Elke Groen. Das ist natürlich ein wichtiger Schritt. Die Frage ist nur, ob der Fleckerlteppich an Streamingdiensten das ist, was die Zuseher wollen. Es wäre schön, wenn österreichische Produktionen eine gemeinsame Heimat und damit ein einheitliches Angebot hätten. Damit wäre letztlich allen geholfen.