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Ein Hoch auf David Alaba

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Man kann von David Alaba halten, was man will. In Österreich hat er gewiss durch seinen schwachen EM-Auftritt 2016, seine mutmaßliche Weigerung, das ÖFB-Team links hinten zu verstärken, sowie den einen oder anderen Protz-Auftritt gepaart mit einsilbriger Interview-Arroganz einiges an Kredit verspielt.

Unbestritten ist aber seine seit einem guten Jahrzehnt bestehende internationale, wenn nicht sogar Weltklasse, die ihn nun im deutschen Fußball zu einem wahren Rekordmann werden hat lassen. Mit dem am Dienstagabend fixierten 30.Meistertitel der Bayern ist der bald 28-Jährige mit neun Titeln mit den Münchnern sogar Rekordmeister als Spieler in der deutschen Bundesliga (gemeinsam mit Thomas Müller und Ex-Spezi Franck Ribery). Wer hätte das gedacht, als Alaba vor ziemlich genau zehn Jahren unter Louis van Gaal als 17-Jähriger als vermeintlicher Notnagel ins Champions-League-Achtelfinale gegen Florenz quasi ins Feuer geschickt worden war? Seither hat der Wiener nicht nur alle Neune in der Meisterschaft geholt, sondern einmal auch die Champions League (2013) und fünf Mal den DFB-Pokal (um nur die wichtigsten Sport-Titel zu nennen).

Die größte persönliche Auszeichnung ist aber wohl, was dereinst sein Trainer Pep Guardiola über ihn gesagt hat: "David Alaba ist unser Gott. Er hat schon fast alle zehn Positionen gespielt." Egal ob nun unter Hansi Flick als Abwehrchef oder unter dem Spanier als Außenverteidiger - ob vorne, hinten, Mitte, links oder auch mal rechts: Alaba erfüllte seine Aufgaben meist mit Bravour. Das wussten auch seine weiteren Trainer Jupp Heynckes, Carlo Ancelotti und Niko Kovac zu schätzen, die auf die Stärken des Vorzeigeprofis setzten. Da bleibt auf gut Arnautovic nur zu sagen: Shampoo!