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Es war immer was los in der Corona-Spielzeit

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Die wohl in die Historie eingehende Corona-Spielzeit der heimischen Bundesliga wird am Wochenende mit den letzten Partien der regulären Finalrunde beschlossen - schon jetzt lässt sich sagen, dass selbst ohne Fans viel an Attraktionen und Aufreger (auch abseits des grünen Rasens) geboten wurde. Denken wir nur zurück, wie sehr der Wiederanpfiff zunächst durch langes Zuwarten und Übervorsicht insbesondere des Gesundheitsministeriums am seidenen Faden hing. Bei einem Abbruch wie in Frankreich, Belgien und den Niederlanden wäre den Zuschauern im Patschenkino aber doch einiges entgangen: von der LASK-Trainingsaffäre, die mediale Wellen wie ein Schwerverbrechen schlug und die Linzer (aus Eigenverschulden freilich) letztlich aus dem Titelrennen katapultierte, bis zur neuerlichen Dummheit der Rapid-Anhänger (diesmal sexistischer Natur) gepaart mit noch größere Dummheit der sich in Rechtfertigungsversuchen verirrenden grün-weißen Funktionäre.

Für viel Gesprächsstoff sorgte aber auch das geraffte sportliche Geschehen, das entgegen manchen Prognosen, dass die kurze Vorbereitung und die englischen Wochen das Niveau massiv senken würden, attraktiven, rassigen Fußball lieferte. Torgalas mit Eishockey-Ergebnissen (2:7, 0:6, 5:2, 1:5, 2:4, 3:3) hätten sich wahrlich volle Ränge verdient.

Und wenn auch die Meisterfrage nach dem LASK-Einbruch rasch entschieden schien, so konnte dahinter jeder jeden jederzeit schlagen. Womit der Kampf um den lukrativen Europa-League-Jackpot respektive Rang drei zwischen LASK und WAC erst am letzten Spieltag entschieden wird - ebenso wie die Abstiegsfrage zwischen WSG Tirol und Admira in der (nicht minder spannenden Qualifikationsgruppe).

Summa summarum gab der heimische Liga-Kick in der Geisterspiel-Ära ein kräftiges Lebenszeichen - wie viele Klubs diese Spielzeit(en) finanziell überleben können, ist freilich eine andere Frage.