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Lionel Messi und die Projektionen

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Zumindest virtuell war er schon da. Ob man das im realen Leben auch bald behaupten wird, ist derzeit Gegenstand heftiger Spekulationen: Am Dienstag jedenfalls stiftete eine Projektion von Lionel Messi im Inter-Trikot auf der Fassade des Mailänder Doms reichlich Aufregung. Angeblich soll sie vom chinesischen Inter-Eigentümer Suning in Auftrag gegeben worden sein, allerdings verschwanden sie und ein entsprechendes Internet-Video bald wieder.

Um Messi und einen möglichen Abschied von seinem Stammverein FC Barcelona hatte es zuletzt viele Gerüchte und noch mehr Dementis gegeben. Tatsächlich kann man sich den Argentinier bei einem anderen Klub als dem FC Barcelona, seiner sportlichen Heimat seit seinem 14. Lebensjahr, kaum vorstellen. Ebenso schwer vorstellbar ist es, dass ein Verein jene mehrere hunderte Millionen zu zahlen bereit (und fähig) ist, die im Vertrag als fixe Ablösesumme festgeschrieben sind. Andererseits aber läuft Messis Vertrag bei Barcelona im kommenden Sommer aus. Dass er mit der Transferpolitik und der Führung seines Klubs zuletzt immer unzufriedener wurde, hat er mehrmals, unter anderem nach dem Verpassen des Meistertitels, kundgetan - ebenso wie seinen Wunsch, Seite an Seite mit seinem jungen Landsmann Lautaro Martinez zu stürmen. Die Versuche Barcelonas, ihm diesen zu erfüllen und Martinez von Inter zu holen, sind zuletzt ins Stocken geraten. Unmöglich scheint es also nicht, dass Messi nun den gegenteiligen Weg einschlägt. In Italien könnten zudem auch die ewigen Duelle mit Cristiano Ronaldo wieder aufleben, dessen Wechsel von Real nach Turin davor ebenso unwahrscheinlich erschienen war. Vorerst aber sind die Gerüchte nicht mehr als das, was Messis Bild auf dem Mailänder Dom war: die Projektion der Wünsche mancher - und so oder so ein PR-Coup für Suning und die Mailänder.