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Lewis Hamilton, ein Seitensprung und die Selbstzweifel

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Ja, er hat es getan. Am Rande des Formel-1-Wochenendes in Silverstone bestätigte Weltmeister Lewis Hamilton nun einen Quasi-Seitensprung mit Christina Aguilera - ins Musikgeschäft nämlich. In dem 2018 veröffentlichten Album "Liberation" war er in dem Song "Pipe" unter dem Pseudonym "XNDA" zu hören. Gerüchte hat es seit damals gegeben, doch das entsprechende Video, auf dem der sechsfache Champion auch zu sehen ist, wurde jetzt erst ins Netz gestellt - und Hamilton hatte bisher eisern dazu geschwiegen. Jetzt erklärt er: "Ich möchte sagen, dass ich XNDA bin und dass ich so geehrt und dankbar bin, dass mir Christina Aguilera einen Platz gab, um meine Stimme zu nutzen."

Seinen Namen und den Ruhm durch seine Rennfahrer-Karriere habe er bei dem Versuch als Rapper zunächst nicht nutzen wollen, zudem sei es ihm schwer gefallen, zu dem Song zu stehen. "Ich habe mich nicht getraut, es war vielleicht Unsicherheit, Angst, zu viel Nachdenken. Etwas, das wahrscheinlich viele Menschen nachvollziehen können", sagt Hamilton. Für sich selbst musiziert er freilich schon länger, dies habe ihm auch immer wieder durch schwere Zeiten geholfen.

Das kann natürlich Koketterie und ein Marketing-Schmäh sein. Doch alleine dass einer jener Sportler, die dem gängigen Klischee nach stets Stärke zeigen müssen, öffentlich über Selbstzweifel spricht, macht Hamilton wohl für viele zum Vorbild - wie auch die Tatsache, dass er es sich neben seinem Beruf des Rennfahrers zur Berufung gemacht hat, gesellschaftspolitische Probleme wie Rassismus anzusprechen, und dabei auch nicht davor zurückschreckt, die eigene Branche diesbezüglich zu hinterfragen.

Und sein Abstecher in die Musik? Nun ja, zum Glück sind Geschmäcker ebenso unterschiedlich wie Hautfarben.