Zum Hauptinhalt springen

Drei Reifen für ein Halleluja

Von Tamara Arthofer

Kommentare
WZ Tamara Arthofer
WZ Tamara Arthofer
© WZ

Da sage noch einmal einer, die Formel 1 sei fad. Nun gut, bis fast vor dem Schluss des ersten Silverstone-Rennens war sie es auch. Lewis Hamilton und sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas fuhren einem beinahe sicheren Doppelsieg entgegen, ehe sich zum Glück nur die Ereignisse und nicht die Boliden überschlugen. Ein Reifenschaden warf Bottas weit zurück, ehe Hamilton dasselbe Schicksal zu ereilen drohte. Doch der Weltmeister meisterte auch diese Panne und fuhr mit Pauken, Trompeten, Funkenflug und dann halt nur drei funktionierenden Reifen seinen Sieg vor dem herandrängenden Max Verstappen und Ferrari-Jungstar Charles Leclerc ein.Es war sein siebenter beim Heim-Grand-Prix in Silverstone, der 87. seiner Karriere - womit ihm nur noch vier auf Michael Schumachers Rekord fehlen.

Sebastian Vettel im anderen Ferrari kann sich fast glücklich schätzen, dass Hamilton derzeit alles überstrahlt, sonst wäre sein Abstieg, der sich nun in Platz zehn manifestierte, wohl ein größeres Thema. So aber zieht Hamilton weiter alle Aufmerksamkeit auf sich - und deckt mit seinen nahezu artistischen Einlagen zu, dass die Formel 1 doch gewisse Probleme hat. Die Dominanz von Mercedes hat das Interesse schon in den vergangenen Jahren - neben anderem - gelähmt, aktuell ist es nicht die Frage, ob, sondern wann Hamilton weitere Schumacher-Rekorde einstellt oder bricht. Wenn er es sogar auf nur drei Rädern tut, ist das spektakulär - und zugleich ein Armutszeugnis für die Konkurrenz.