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Die unsichtbare Gefahr mit dabei

Von Bernhard Baumgartner

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Es wird wohl noch länger dauern, bis wir uns wieder so frei auf Veranstaltungen bewegen können wie "davor". Dieses "davor" meint das Erscheinen des Coronavirus, das auch die Kultur infiziert und lahmgelegt hat. Zwar ist vieles bereits wieder möglich, wenn auch unter besonderen Auflagen, aber die volle Konzentration auf den Kulturgenuss mag sich noch nicht einstellen. Sei es, wenn im Kinosaal jemand hustet (oh Gott!), oder im Konzert mit hoher Risikogruppen-Beteiligung der Abstand doch nicht so groß ist wie gedacht. Auch dass die Theater nun aus ihrer Sommerpause zurückkommen, mag wenig begeistern.

Immerhin haben manche daraus gelernt: Im Burgtheater etwa muss man neuerdings gleich alle Logenkarten erwerben, egal, ob man alleine kommt oder mit Begleitung. So kann man natürlich auch für Auslastung sorgen.

Die Politik ist jedenfalls zufrieden: Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer stellten Salzburg ein positives Zeugnis aus. So seien die Salzburger Festspiele "nicht nur kulturpolitisch ein großer Erfolg" gewesen, sie hätten auch "gezeigt, dass auch in Zeiten der Corona-Krise große Kulturfestivals möglich sind, auch während der weltweit schwersten Pandemie seit 100 Jahren". Den Balanceakt kriegen freilich nur jene hin, die subventionsbedingt auch mit nur einem Bruchteil der Erlöse leben können. Jene, die von den Einnahmen auch wirklich abhängen, sperren ja erst gar nicht auf und werden gerne vergessen. Es ist, wie gesagt, noch ein langer Weg.