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Dominic Thiem im Hochdruckgebiet

Von Christoph Rella

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Wann, wenn nicht jetzt? Dominic Thiem ist auf dem besten Wege, nach den Finalteilnahmen 2018 und 2019 in Paris sowie heuer in Melbourne endlich seinen ersten Grand-Slam-Triumph zu feiern. Nur noch drei Siege fehlen ihm, um als zweiter Österreicher nach Thomas Muster (French Open 1995) als Major-Gewinner in die heimische Tennis-Geschichte einzugehen. Dass er diesen ersten Sieg ausgerechnet in New York einfahren könnte, verdient hier doppelte Beachtung, erwiesen sich doch die US Open in Thiems bisheriger Karriere buchstäblich als hartes Pflaster. Die Quoten für einen Sieg waren hier immer ganz andere als etwa in Paris, wo der Sandplatzspezialist bereits vier Mal im Semifinale und zwei Mal im Finale stand, während er in New York bisher nie über das Viertelfinale hinauskam.

Das kann und wird sich wohl am Mittwoch ändern, steht doch Thiem mit dem Australier Alex de Minaur, Nummer 21 der Welt, ein durchaus bezwingbarer Gegner gegenüber. Was aber erleichternd hinzukommt, ist die Tatsache, dass die bisherigen Abräumer bei den US Open, Rafael Nadal (Sp) und Novak Djokovic (Srb), fix im Endspiel fehlen. Dass bedeutet nicht, dass nicht auch sie für Thiem grundsätzlich schlagbar gewesen wären - leichter macht es die ganze Sache aber dann doch. Und wer weiß: Vielleicht wird dieses Major schon in naher Zukunft als jenes Turnier in Erinnerung bleiben, bei welchem dem rot-weiß-roten Star nicht nur der Sprung auf den Olymp des Grand Slams, sondern auch der Tenniswelt überhaupt gelungen sein wird?

Man kann es Dominic Thiem nur wünschen. Es ist nicht leicht, jahrelang im Schatten von Nadal, Djokovic und Co. aufschlagen zu müssen. In New York scheint die Sonne nun einmal für ihn. Möge ihm dieses Hoch noch lange Zeit erhalten bleiben.