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Die NFL und die Vorbildwirkung

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Dass die Saison in der nordamerikanischen Football-Liga NFL vor zwei Wochen überhaupt gestartet werden konnte, war von vielen so nicht erwartet worden - dass ihre Protagonisten nach so kurzer Zeit schon drauf und dran sind, ihre eigenen Präventions- und Hygienekonzepte ad absurdum zu führen, vor diesem Hintergrund erst recht nicht.

Doch nach nur zwei Runden gibt es nun bereits schon fünf Cheftrainer beziehungsweise deren Teams, die wegen Verstößen gegen die Richtlinien mit hohen Strafen sanktioniert wurden. Nach den Denver Broncos, den San Francisco 49ers und den Seattle Seahawks fassten in der Nacht auf Dienstag auch die Las Vegas Raiders und die Seattle Seahawks jeweils 250.000-Dollar-Strafen aus, weil ihre Coaches Jon Gruden beziehungsweise Sean Payton den Mund-Nasen-Schutz beim 34:24 der Raiders nicht ordnungsgemäß getragen hatten. Beide Trainer müssen zudem je 100.000 Dollar zahlen. Insgesamt kamen bei allen Teams schon Strafen in Höhe von 1,75 Millionen Dollar zusammen. "Wir müssen weiter achtsam und diszipliniert bleiben", sagte NFL-Commissioner Roger Goodell, der schon in der Vorwoche einen Brief mit warnenden Worten an die Verantwortlichen geschickt hatte.

Nun kann man darüber diskutieren, ob die Maskenpflicht in einem Umfeld der ständigen Isolierung und Testungen überhaupt notwendig, die Reaktion nicht vielleicht ein wenig überzogen ist. Doch gerade in einem Land, das von der Pandemie derart stark betroffen ist und in dem auch der Präsident für seine erratischen Wortmeldungen zu dem Thema kritisiert wird, sollte sich der Sport seiner Vorbildwirkung bewusst sein. Im Zuge der Black-lives-matter-Bewegung hat er dies auf eindrucksvolle Art und Weise getan. Vielleicht wäre es eine gute Idee, sich jetzt an die eigenen Regeln zu halten - und das Bewusstsein dadurch hoch.