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Aus RTLs Schoß gekrochen

Von Christina Böck

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"Bei dem nächsten deutschlandweit bekannten Promi, mit dem ich in Kontakt stehe und der sich bald als schwurbelnder Aluhut outet und sich gegen Merkels Hochverrat stellt, werdet ihr auch richtig kotzen." Diese Ankündigung von Verschwörungskoch Attila Hildmann zirkulierte zuletzt auf Twitter, vielleicht ist sie auch Fake. Das ist ja bei jemanden, der ohnehin nur Humbug verbreitet, schon irgendwie wurscht. Auch wenn es nicht stimmen sollte, dass der berüchtigte Pandemieleugner gerade eine Armee aus Z-Prominenz zusammenstellt, die ihn im Kampf gegen die "Korona-Diktatur" (sic!) unterstützt, so kann er sich jedenfalls freuen über den jüngsten Zuwachs unter dem Aludach. Es handelt sich um Schlagersänger und Dschungelcamp-Verlierer Michael Wendler, zuletzt als Begleiter einer 20minus-Verlobten in Erscheinung getreten. Kürzlich schmiss er seinen Job als Juror bei RTLs "Deutschland sucht den Superstar" hin, weil er dem Sender vorwarf, der deutschen Regierung dabei zu helfen, die Grundrechte abzuschaffen. RTL hat sich vom wirren Auftritt des Mannes distanziert und sich rechtliche Schritte vorbehalten. Nichts anderes kann der Sender machen. Ein bisschen Reflexion darüber, dass gerade RTL nicht wenig daran gearbeitet hat, dass intellektuell herausgeforderte Selbstdarsteller es zu Berühmtheit, Gefolgschaft und damit zu einer gewissen Macht über öffentliche Meinung - so dumm sie auch sein mag - gebracht haben, wäre jetzt aber vielleicht auch einmal angebracht.