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Fake News sind kein Nischenprodukt

Von Christina Böck

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Laut einer Umfrage unter 500 Social-Media-Nutzern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gaben unlängst 60 Prozent an, dass sie schon einmal einer Falschmeldung aufgesessen sind. Vielleicht waren auch ein paar davon am Montag dabei, als in Wien bei einer Demonstration als Spezialeinlage Masken verbrannt wurden. Denn wo, wenn nicht in den Sozialen Medien bekommt man wasserdichte Beweise dafür geliefert, dass der Mundnasenschutz die größte Zumutung für die persönliche Freiheit seit Metternich ist. Und so gefährlich. Da stand doch irgendwo auf Facebook diese extrem (nein) gut dokumentierte (nein) Statistik (nein!), wie viele Menschen schon an ihrer eigenen ausgeatmeten Luft erstickt sind. ERSTICKT! (NEIN!)

Die Umfrage zeigt aber auch, dass, wenn Falschinformationen bei mehr als der Hälfte durchgehen, es sich nicht mehr unbedingt um ein Nischenproblem handelt. Weil man ja nicht davon ausgehen will, dass die Menschheit immer stärker verblödet, muss das bedeuten, dass die Produzenten von Fake News immer besser werden, immer besser ihre Unglaubwürdigkeit verschleiern können. Welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft und wichtige demokratische Ereignisse und Entwicklungen hat, dürfte sich bald bei der US-Wahl zeigen. Umso wichtiger ist Medienkompetenz-Bildung, nicht nur in jungen Jahren, sondern jederzeit. Und die Sozialen Medien selbst, Facebook, Twitter und wie sie alle heißen, müssten viel stärker in die Pflicht genommen werden.