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Und was ist mit dem Hygienekonzept?

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern", sagte schon Konrad Adenauer. Und daher ist es richtig, dass der ÖFB - der dies tags davor noch ausgeschlossen hat - nun doch die beiden Salzburg-Spieler und Teamstützen Andreas Ulmer und Cican Stankovic zumindest für die beiden abschließenden Nations-League-Partien in Wien einberuft. Beide sind offenbar weder mit Corona infiziert, noch ergab der jüngste PCR-Test ein positives Resultat, weshalb die durchaus verständliche Übervorsicht des ÖFB nicht angebracht war. Mutmaßlich dürfte das ganze Chaos auf ein Salzburger Labor zurückgehen, das aufgrund eines technischen Fehlers zuletzt sogar Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner fälschlicherweise in die Quarantäne beförderte.

Wie sinnvoll es generell ist, seitens Red Bull Salzburgs in so kurzer Zeit zwei Testreihen durchzuführen - eine für den Liga-Hit gegen Rapid, eine tags darauf für alle abzustellenden Teamspieler - darf auch hinterfragt werden, zumal durch die überbordende Herumtesterei auch viele falsche Ergebnisse herauskommen (wie ja nun auch bewiesen wäre).

Wesentlicher wäre schon, dass sich alle Akteure wieder des Hygienekonzepts der Bundesliga erinnerlich werden: Da der Fußball - im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten - eben in keiner abgeschotteten Blase existiert, sind die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln das A und O zur Vermeidung von Clustern.

Doch die Umarmerei, Abklatscherei, Herumspuckerei auf dem Platz und offenbar auch die wenig konsequente Haltung abseits desselben, führen zwangsläufig zu einem Gesamtbild, wonach die Sportler das Virus nicht mehr sonderlich ernst nehmen. Und in weiterer Folge bereits zur Diskussion, warum denn die (privilegierten) Kicker so sorglos sind und ob man ihnen ihren Sport nicht besser abdrehen sollte. Genau so weit darf es nicht kommen.