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Michael Liendl, der WAC und Europa

Von Christoph Rella

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"Liendl ist zwar nicht der WAC, aber wenn man sich die Statistik anschaut, dann ist der WAC fast nur Liendl." WSG-Tirol-Trainer Thomas Silberberger wird schon wissen, warum er seine Elf vor der bevorstehenden Bundesliga-Begegnung am Sonntag gegen den WAC warnt. Kann sich doch besagte Statistik des Wolfsberger Mittelfeldspielers Michael Liendl sehen lassen: 72 Partien hat der Vorarlberger für den WAC bereits bestritten und 21 Treffer erzielt, zählt man sein Engagement bei den Kärntnern in der Saison 2012/13 hinzu, sind es 129 Spiele und 41 Tore. Starallüren muss er deswegen nicht bekommen, aber eine gute Leistung ist es doch.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass Liendl den Lavanttalern vor sieben Jahren fast den Weg in die Europacup-Qualifikation geebnet hätte. Damals verpasste der WAC nur knapp den 4. Platz und damit das Ticket für die Europa-League-Qualifikation. Aus eigener Kraft den Einzug in die Gruppenphase schaffen sollte der Verein 2018/19 und 2019/20 - und zwar wieder mit Liendl, der nach drei Jahren in Deutschland und Holland zu seinem Klub zurückgekehrt war.

Ob Zufall oder nicht, dem WAC scheint der Europacup seitdem gut zu stehen. Die Siege gegen Mönchengladbach und Feyenoord haben ebenso positiv überrascht wie die beiden beeindruckenden Remis gegen die große AS Roma.

Dass man nun, nach dem 1:0-Sieg vom Donnerstag gegen Moskau, drauf und dran ist, erstmals die K.o.-Phase der Europa League zu erreichen, kann man getrost als Kür bezeichnen. Für den bereits 35-jährigen Liendl jedenfalls wäre der Aufstieg ein toller Erfolg am Abend seiner Kicker-Karriere.