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Im absurden Impftheater

Von Christina Böck

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Viel und gerne wird in letzter Zeit von der gespaltenen Gesellschaft gesprochen. Aber selten kann man sie so hautnah spüren wie dieser Tage beim Thema Corona-Impfung. Zwei Fronten tun sich auf, ob nun in den Sozialen Medien oder im echten Leben: Da gibt es jene, die sich beschweren, dass die Impfung nicht und nicht voranschreitet und dass es ja wohl ein Hohn ist, dass man sich die Werbespots dafür im Fernsehen ansehen muss. Denn die gelernte Konsumgesellschaft weiß bekanntlich: Was in der Fernsehwerbung ist, kann man erwerben. Und wenn’s vorübergehend nur im Online-XXXLutz ist.

Unter demselben Spot, gepostet auf dem Facebook-Kanal des Gesundheitsministeriums, tummelt sich wiederum die andere Front in den Kommentaren: Diejenigen, die konsequent nicht akzeptieren wollen, dass die Covid-Impfung als sicher gilt, die sich nicht aufklären lassen wollen, dass sie wirklich nicht mit Unfruchtbarkeit rechnen müssen, diejenigen, die an die große Mikrochip-Verteilungsverschwörung glauben.

Es fühlt sich nachgerade an, als wären es zwei verschiedene Welten, die keine Berührungspunkte mehr haben. Zwei gigantische Blasen, die nebeneinander den Pfad der permanenten Erregung entlangkugeln.

Die einen wollen unbedingt etwas, das die anderen verteufeln. Und vorhanden ist dieses für die meisten aber ohnehin nur in theoretischer Form.

Das ist ein Grad der Absurdität, der wohl auch Eugène Ionesco gefallen hätte.