Zum Hauptinhalt springen

Wachsende Ungeduld im heimischen Sport

Von Tamara Arthofer

Kommentare
WZ Tamara Arthofer
WZ Tamara Arthofer
© WZ

Der Druck wird größer, der Ton rauer. Wenige Tage vor einem Treffen zwischen Vertretern des Sports und der Politik hat nun der ÖFB deutliche Worte in Richtung der Regierung in Sachen Öffnung des Breitensports gefunden. "Trotz gewaltigen Drucks seitens der Basis" sei man "stets konstruktiv und verständnisvoll geblieben", heißt es in dem offenen Brief, der von ÖFB-Chef Leo Windtner abwärts von allen Verantwortungsträgern unterzeichnet wurde. "Dieses Verständnis stößt nun aber absolut an seine Grenzen."

Man habe nicht nur Vorschläge für die Zukunft in der Tasche, sondern in der Vergangenheit bewiesen, dass Hygienekonzepte wirken, und verweise auf die positiven Aspekte von Bewegung, nicht nur hinsichtlich der körperlichen Gesundheit, sondern auch anderer Werte wie Integration und Psyche - Eckpfeiler, die in der Pandemie besonders gefährdet sind.

Tatsächlich war der Sport schon bei den Lockerungen nach dem ersten Lockdown kreativ, um Öffnungen unter gewissen Umständen zu gewährleisten. Zugegebenermaßen waren nicht alle Ideen von rasendem Realitätssinn geprägt (man denke an die Tennisbälle, die jeweils nur ein Spieler angreifen durfte). Doch nun gibt es Lerneffekte und mehr zur Verfügung stehende Mittel. War es damals etwa noch illusorisch, dass jeder, der will, günstig an einen Test kommt, ist dies nun Standard.

Auch wenn man sich unmittelbare Öffnungen auch jetzt nicht erwarten darf, so doch Signale, dass auch die Standards dafür, was möglich ist, überdacht werden. Denn wenn sich die wachsende Ungeduld mit der steigenden Corona-Müdigkeit paart, sinkt proportional dazu der Nutzen für alle.

Offener Brief des ÖFB-Präsidiums