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Dann pfeifen wir auf die Katar-WM!

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Fairness ist das oberste Prinzip eines jeden sportlichen Wettkampfes - so auch im Fußball. Damit ist weniger die (allseits akklamierte) Ballrückgabe bei Verletzungspausen oder das Shakehands nach (mitunter ruppigen) Partien gemeint, sondern schlicht, dass Gleiches gleich behandelt wird. Dass also Spielregeln für alle gleich gelten, dass Mannschaften ihre (besten) Spieler nach gleichen Kriterien einsetzen dürfen - also etwa in eine Länderauswahl berufen können.

Womit wir schon bei Österreich und den bevorstehenden WM-Qualifikationsmatches wären: Denn die Meldung, wonach das ÖFB-Team am 25. März in Schottland ohne seinen Stamm an Deutschland-Legionären antreten müsste, ist leider kein schlechter Witz. Obwohl die britische Virusmutante längst überall in Europa grassiert, gilt Schottland für Deutschland immer noch als Mutations-Risikogebiet, weshalb Rückkehrern aktuell eine 14-tägige Quarantäne droht. Und das gilt auch für Kicker, zumal deren Arbeitgeber sich nunmehr auf die Fifa berufen können, die die Abstellpflicht für Ländermatches ausgesetzt hat, wenn es für Akteure eine zumindest fünftägige Quarantäne gibt. Auch wenn es möglicherweise noch zu einer Lösung kommt (Heimrecht-Tausch?), so bahnt sich da quer über Europa, ja über den ganzen Globus, eine Wettbewerbsverzerrung erster Güte an, zumal die Mutationen eher für mehr denn weniger länderspezifische Restriktionen sorgen dürften.

Damit wird die ganze WM in Katar noch dubioser, wenn - nach der korruptionsverdächtigen Vergabe und den verheerenden Arbeitsbedingungen im muslimischen Regime - nicht einmal die Fairness des Wettbewerbs gewährleistet ist. Österreich wird hier nicht Vorreiter sein, aber irgendwann spielt vielleicht einmal eine Fußballmacht bei diesem üblen Spiel nicht mehr mit und pfeift auf eine WM, bei der die Fairness mit Füßen getreten wird.