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Ein Delfin reicht nicht

Von Christina Böck

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Auch wenn kürzlich wieder ein Delfin nahe Venedig gesichtet worden sein soll, ist mittlerweile klar: Das im Vorjahr geprägte Schlagwort "Nature is healing" ist weit gefehlt. Neueste Studien sagen, die Beschränkungen zur Pandemiebekämpfung hätten zwar zeitweise zu einer deutlichen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen geführt, die langfristigen Auswirkungen auf den Klimawandel dürften aber wohl "gering", wenn nicht sogar "nicht nachweisbar" ausfallen.

Weil das Thema also, einmal bitter aufgelacht: virulent bleibt, hat sich eine Initiative in Deutschland an den Sender ARD gewandt, die eine tägliche Informationssendung mit wissenschaftlich fundierten und verständlichen Beiträgen fordert. Die ARD hat den Vorschlag der Initiative "Klima vor 8" abgelehnt, mit dem Hinweis darauf, dass in den Vorabend-Sendungen ohnehin schon sehr viel Klimaberichterstattung zu sehen sei. Diese Aussage hat die Initiative dann mit Zahlen für das Jahr 2020 ins Wanken gebracht.

Nun muss man fairerweise dazu sagen, dass die Wissenschaftsredaktionen dieser Welt sich im Jahr 2020 in einem bisher nie dagewesenen Ausmaß mit einem anderen Thema fast exklusiv befasst haben. Oder befassen haben müssen. Tatsächlich ist da weniger Raum für das Klima geblieben. Da wird man sich an der Nase nehmen müssen. Denn diese Pandemie wird hoffentlich einmal überstanden sein. Der Klimawandel wird uns auch danach noch massiv und langfristig betreffen.