Zum Hauptinhalt springen

Ärger über Kinder-Instagram

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Es klingt ein bisschen nach einer Drohung: Facebook plant offenbar eine Version seines Fotonetzwerks Instagram für Kinder unter 13 Jahren. Denn Instagram ist, so wie auch Facebook, erst ab 13 Jahren erlaubt. Und das hat gute Gründe. Schließlich braucht es eine gewisse Reife, um zu verstehen, dass Bilder, die einmal im Internet gelandet sind, dort nicht mehr wegzubekommen sind. Und dass Bilder Konsequenzen haben können, wenn sie Menschen sehen, die einem nicht wohlgesonnen sind.

Sicherlich, die Pläne seien in einem frühen Stadium, hieß es beschwichtigend. Und der Dienst solle werbefrei sein, und die Kontakte sollten von den Eltern gemanagt werden. Dennoch: Die Daten, mit denen man da bezahlt, sind trotzdem viel wert. Und dass diese nicht kommerzialisiert werden, kann man auch nur glauben, wenn man völlig naiv ist.

Die Hauptfrage ist zudem: Wollen wir überhaupt, dass Kinder dem mitunter toxischen Verhalten auf den Sozialen Medien noch früher ausgesetzt werden als jetzt? Im Gegenteil: Wenn schon, sollte man über eine Verlängerung des Schutzalters nachdenken und nicht über eine Verkürzung.

Kein Wunder, dass zahlreiche internationale Kinderschutzexperten und -gruppen Facebook-Chef Mark Zuckerberg dazu aufgerufen haben, seine Pläne aufzugeben. Denn die Plattform würde die Angst von Kindern ausnutzen, etwas zu verpassen, und sich an dem unstillbaren Wunsch nach Anerkennung durch Gleichaltrige bedienen. Dem kann man nur zustimmen.