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Optimismus ist erlaubt

Von Christina Böck

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Es war eine lange Wartezeit. In manchen Kulturinstitutionen ist seit November kein Besucher mehr gewesen. Kein Wunder, dass die Vorfreude groß ist - zumindest auf der Kunstkonsumentenseite. Auf der Seite der Theatermacher, Operndirektoren und ähnlichen ist die Vorfreude auch nicht geringer, aber auch der Druck groß. Denn enthusiastisch wird nun allerorts verkündet, dass ab 19. Mai endlich wieder die Türen öffnen. Was das bedeutet, hat Staatsopernchef Bogdan Roščić in einer Pressekonferenz am Mittwoch beschrieben: "Es war ein Gewaltakt."

Große Kulturbetriebe sind nicht für die Flexibilität, die ihnen diese Pandemie abverlangt, angelegt. Spielpläne werden normalerweise Jahre vorab abgestimmt, man macht das sonst nicht im Wochen- beziehungsweise Monatstakt zwischen einer Regierungs-PK und der nächsten. Dazu kommt für die Wiener Verantwortlichen, dass keineswegs fix ist, dass am 19. Mai wirklich alles öffnen kann. Bürgermeister Michael Ludwig bekräftigt praktisch jeden Tag, dass sich diese Frist auch wieder ändern kann, falls die Situation in den Spitälern wieder kritischer wird.

Gleichzeitig darf der Optimismus aber auch einmal sprießen. Bis Juni sollte die Impfung eine deutliche Wirkung auf den Epidemieverlauf zeigen, sagen Experten. Der Musikverein hat seine Saison schon in den Sommer hinein verlängert. Vielleicht sollten sich das auch andere Häuser überlegen. Zeit nachzuholen wäre ja genug.