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Wenn ein Schiri "F*** you!" sagt

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Jeder, der schon einmal ein Fußballmatch bestritten hat - als Kind oder Amateur -, weiß: Es gibt solche und solche. Schiedsrichter nämlich. Die einen gehen mit dem Pfeiferl eher leger um, lassen schon mal das eine oder andere Foul durchgehen und hören bei Flüchen oder Schimpfwörtern oft gnädig weg. Die anderen aber gerieren sich wie Erziehungsberechtigte, die schon vorab kontrollieren, ob die Stutzen eh schön sitzen und das Trikot in die Hose gestülpt ist - und die natürlich bei jedweder verbalen Unmutsäußerung ("Matschgern") sofort eine strenge Miene aufsetzen und im Wiederholungsfall die gelbe (oder blaue) Karte zücken.

Der niederländische Top-Referee Björn Kuipers zählt offenbar nicht zur letzgenannten Fraktion, andernfalls ist schwerlich zu erklären, was er sich da am Dienstagabend - wir reden immerhin vom Champions-League-Halbfinale und nicht von der Wienerliga - offenbar geleistet hat. Er soll nämlich PSG-Profis bei der 0:2-Niederlage gegen Manchester City (verbunden mit dem Königsklassen-Aus) mit dem F-Wort bedacht haben. Einmal als "F*** off!", einmal als "F*** you!" Nun weiß jeder, dass ein solches Spiel kein Kindergeburtstag ist und unter den Akteuren gewiss ganz andere Freundlichkeiten ausgetauscht werden, aber dass ein Referee einen solchen Wortschatz an den Tag legt, ist durchaus erstaunlich.

Wenn sich dies wirklich so zugetragen hat, wird die Uefa gewiss genauso scharf vorgehen wie gegen Spieler - und den 48-Jährigen einige Zeit aus dem Verkehr ziehen. Bitter, denn Kuipers wäre für die EM eingeteilt. Da kann er nur noch auf einen gnädigen Schiri-Schiri hoffen.