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Das Ding mit der Dings

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

Ich muss Ihnen was erzählen! Ich war gestern in . . . Also, wie heißt das Ding mit so einer Dings? Man kann sich ja schier nicht mehr erinnern. Ein Festtag, regelrecht!

Mittag zum Corona-Test in die Apotheke, 35 Minuten warten, 30 Sekunden Nasestierln, 15 Minuten warten, negativ. Was positiv ist.

Am Abend nicht ins Fauteuil vor dem Fernseher gesetzt, sondern fein gemacht, Schuhe geputzt, gekampelt, Hemd, Krawatte, Sakko, Maskerl auf. Los gehts.

Und dort, also in dem Dings mit der Dings, einen Sekt Orange getrunken, sauteuer, zur Feier des Tages. Dann wird beim Eintritt alles kontrolliert, Test, Ausweis, Eintrittskarte. Alkotest braucht‘s vorerst keinen, was bei dem Herrn, der vor mir hineintänzelt und Test, Ausweis und Eintrittskarte zeigt, sicher von Vorteil ist.

Und es kann beginnen.

Das Dings mit der Dings, also, Bühne heißt das Dings, fällt mir ein: Zuerst hab ich ja am Handy das Knöpferl gesucht, damit das Streaming startet. Aber dann geht der Vorhang auf, und richtige Schauspieler kommen heraus, und im - wie heiß das? - ach ja: Publikum, also im Publikum sitzen echte Leut’, die husten, was aber egal ist, haben alle ihr Maskerl auf und sind getestet.

Und am Schluss klatschen alle in die Hände, im Publikum und auf der Bühne auch, weil die einen sich freuen, dass sie wieder auftreten dürfen, und die anderen sich freuen, dass sie dabei sein dürfen.

Jetzt fällt mir wieder ein: Das Ding mit der Dings - das heißt Theater.

Ist das schön!

Lassen Sie sich’s nicht entgehen!