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Die Pandemie macht müde

Von Bernhard Baumgartner

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Wie geht es einem nach 16 Monaten Dauer-Ausnahmezustand durch die Pandemie? "Es ging schon einmal besser", ist da wohl die Standardantwort. Glaubt man einer neuen Studie, müsste die Antwort heißen: "Danke, sehr müde!" Denn mehr als ein Fünftel der Österreicher (22 Prozent) leiden an Tagesschläfrigkeit. Das hat einen Grund: Sie schlafen in der Nacht nicht. Und das, dank Corona, immer öfter, denn Schlafprobleme werden vor allem durch die Pandemie verstärkt. So schlafen 32 Prozent der Menschen in Österreich seit Corona schlechter. Das ergab eine Umfrage von Spectra-Marktforschung.

Bei der österreichweiten Befragung mit 1.002 Teilnehmern gaben 46 Prozent an, dass sie beim kurzen Ausruhen am Nachmittag sicher einschlafen. 28 Prozent funktionieren hingegen das Fernsehprogramm zum Schlafmittel um und schlafen vor dem Fernseher ein. (Wer kann es ihnen verdenken?)

Was wie ein scherzhaftes Ergebnis klingt, hat einen ernsten Hintergrund: "Während es für Müdigkeit einfache Gründe gibt, kann die Schläfrigkeit als extreme Form von Müdigkeit gefährlich werden. Schläfrigkeit kann nämlich pathologische Hintergründe haben, wie das Restless Leg Syndrom, Narkolepsie oder die Schlafapnoe", sagt Studienautor Ingo Fietze. Er räumt auch mit einem Märchen auf: Man kann verpassten Schlaf nicht nachholen. Weg ist weg, lautet die Devise. Daher lieber dem Bedürfnis nachgeben. Aber nicht beim Zeitungslesen! Doch Moment . . . Hallo? Hallo? Sind Sie noch da?