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Auszug aus dem Hexenkessel

Von Bernhard Baumgartner

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Für Stars sind die Sozialen Medien nichts weniger als ein Marketing-Tool. Ein Account mit hohen Abonnentenzahlen ist das ideale Vehikel, um Kunst zu transportieren. Dennoch gibt es auch hier eine gewisse Gegenbewegung: US-Sängerin Lana Del Rey ("Video Games") hat nun ihre Social-Media-Kanäle deaktiviert. Eine nachvollziehbare Begründung lieferte der Popstar nicht wirklich: "Das mache ich einfach, weil ich so viele andere Interessen und andere Jobs habe, die Privatsphäre und Transparenz erfordern", sagte die 36-Jährige in einem letzten Video. Am Sonntag schaltete sie ihre Profile bei Instagram und Twitter ab. Auch ihre Facebook-Seite ist tot.

Wahrscheinlicher ist freilich, dass die Sängerin, die bürgerlich Elizabeth Woolridge Grant heißt, keine Lust mehr hat, sich online beflegeln zu lassen. So hatte sie einen Shitstorm auf Instagram ausgelöst, weil sie sich darüber beschwerte, dass sie nicht über ihre unterwürfige Rolle in Beziehungen singen dürfe, während Musikerinnen wie Beyoncé, Cardi B, Nicki Minaj und andere für Lieder über das "Sexy-Sein" gefeiert würden. Ihr wurde daraufhin vorgeworfen, eine "privilegierte Weiße zu sein", da sie nur schwarze Frauen nannte.

Faktum ist: Nicht erst seit Corona werden die Sozialen Medien immer toxischer. Es wird bewusst missverstanden, absichtlich das Wort im Mund umgedreht und hemmungslos Hass gegen Andersdenkende verbreitet. Dass sich das jemand, der es sich leisten kann, nicht mehr antut, darf wirklich nicht verwundern.