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Es ist nicht immer der VAR Schuld

Von Christoph Rella

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Eines vorweg: Der Sieg von Red Bull Salzburg über Rapid am Wochenende war verdient. Trotz der umstrittenen Entscheidung von Referee Markus Hameter und seines nach wie vor heftig in der Kritik stehenden Adlatus namens VAR, den "Rittberger" (Dietmar Kühbauer) beziehungsweise "doppelten Axel" (Hans Krankl) von Salzburg-Star Karim Adeyemi nach einem "Kontakt" mit Kevin Wimmer mit einem Elfmeter zu ahnden. Denn ob Hameter die Berührung im Rapid-16er selbst gesehen oder zu spät gepfiffen hat oder nicht, kann nicht über die unterdurchschnittliche und für viele zu defensive Partie, welche die inferioren Wiener geboten haben, hinwegtäuschen.

Abzulesen war diese Inferiorität nicht nur an der Statistik - 11 zu 22 (Tor-)Schüsse, 185 zu 507 Pässe, 2 zu 10 Eckbälle, 26 zu 74 Prozent Ballbesitz etc. -, sondern auch am Unvermögen Rapids, mit dem hohen Tempo der Gastgeber mitzuhalten. Allein ein Vergleich der Konter, etwa von Ercan Kara (52. Minute) und Noah Akafor (90.), lässt da keinen Zweifel. Dies musste selbst Co-Kommentator Krankl, in dessen Adern ja grün-

weißes Blut fließt, zugeben, als er Kara zurief: "Gemma Kara, do muasst schnölla werden." Dass Rapid-Coach Kühbauer nun tobt, scheint diese Diagnose mehr zu bestätigen als zu widerlegen.

Was das 2:0 am Sonntag auch bestätigt hat, ist, dass aktuell kaum ein heimischer Klub gegen Salzburg ankommt. Nicht nur hat die Truppe von Trainer Matthias Jaissle in der laufenden Saison alle acht Ligaspiele gewonnen, sondern auch in den jüngsten 41 Spielen im Oberhaus zumindest ein Tor erzielt. Dies war zuvor (ausgerechnet) nur Rapid 1983 bis 1986 gelungen. Für Kühbauer bedeutet das nichts Gutes. Sollte sein Team gegen Admira (Cup), Sturm Graz (Liga) und West Ham (Europacup) nicht reüssieren, könnte es das gewesen sein. Und auch das wäre wohl verdient.