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Durststrecke nach der Durststrecke

Von Christina Böck

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Im Mai, als die Theater endlich wieder ihre Tore öffnen durften, galt noch die Order, dass nur die Hälfte der Plätze besetzt sein darf. Zu Saisonbeginn nun im September hat sich der Blick in den Zuschauerraum freilich wenig geändert seither. Obwohl mittlerweile eine Vollbesetzung erlaubt ist. Diese Woche wollte die APA von den Wiener Häusern wissen, wie gut sie besucht sind, und die traurige Antwort lautete, dass doch beachtlich viel weniger Besucher kommen. Im Burgtheater verzeichnete man seit dem Start am 4. September bis zum vergangenen Sonntag eine Auslastung von rund 65 Prozent. Das Theater in der Josefstadt, das am 2. September in die Saison gestartet ist, meldete auf Anfrage eine Auslastung von nur 52 Prozent im Haupthaus. Das Volkstheater gab nur bekannt, dass die Kartenverkäufe unter den Erwartungen liegen. Manchmal blieben Plätze auch leer, weil Testergebnisse nicht rechtzeitig eintrudeln.

Das ist bitter. Nicht nur, weil die Theater diejenigen waren, die sich von Beginn an darum gekümmert haben, wie eine sichere Fortführung ihres Betriebs geschafft werden kann. Auch weil man derzeit wohl nirgendwo so sicher ist wie in einem Theater. Es gilt die 3G-Regel, die wird, im Unterschied zu doch so mancher gastronomischen Lokalität, genauestens kontrolliert, und man muss auch während der Vorstellung Maske tragen.

Man hätte sich doch gewünscht, dass nach der langen Durststrecke mehr Freude im Publikum über die schiere Möglichkeit von Kultur herrscht.