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Madrid ist für die Uefa nur ein Nebenschauplatz

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Wer an einen Waffenstillstand im Streit um die Superliga geglaubt hat, wurde prompt eines Besseren belehrt: Denn unmittelbar, nachdem die europäische Fußball-Konföderation Uefa die Sanktionsdrohungen gegen Juventus, Real Madrid und den FC Barcelona auf juristischen Druck aus Spanien hin vom Tisch genommen hatte, ging sie auch schon in die Gegenoffensive - und forderte die Absetzung des zuständigen Richters Manuel Ruiz de Lara oder zumindest die Ruhendstellung seines Amtes wegen vermeintlicher Befangenheit und Unregelmäßigkeiten.

Die Hack’ln fliegen tief, doch Madrid ist nur ein Nebenschauplatz im Stierkampf um Macht, Einfluss und Geld. Die Uefa werde weiterhin "alles Notwendige tun, um die Super League und jede Form einer abtrünnigen Liga zu stoppen", heißt es in einer Stellungnahme vom Dienstag kämpferisch. Wobei der Teufel im Detail steckt. Denn in Wahrheit will sie lediglich eine Liga der Abtrünnigen, nicht eine Elite- oder Superliga - oder wie immer sie dann auch heißen mag - per se verhindern. Schon die Reformen der Champions League, die aus dem einstigen Meistercup ein Who is Who der Reichen und Namhaften gemacht haben, gingen in diese Richtung.

Die Uefa-Granden wissen selbst am besten, dass sie sich mit einem Ausschluss von Juve, Real und Barcelona aus ihren Bewerben nur ins eigene Fleisch geschnitten hätten. Insofern hat das spanische Gericht ihnen fast einen Gefallen getan. Die Abspaltung bleibt freilich aus gutem Grund weiter ein rotes Tuch. Eine Superliga will man sich bitteschön auf die eigenen Fahnen heften.

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