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Schießsport in der Drehpause

Von Bernhard Baumgartner

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Musste die Kamerafrau Halyna Hutchins sterben, weil das Personal in den Pausen des Filmdrehs zu "Rust" in New Mexico mit den antiken Colts auf Bierdosen schoß? Dieser Verdacht keimt nun nach neuesten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf.

Klar ist mittlerweile, dass echte antike Waffe verwendet wurden, die zu der Ära passen, in der der Film spielt. "Rust" ist im 19. Jahrhundert angesiedelt. Denn eine reguläre Requisitenwaffe lässt sich gar nicht mit scharfer Munition laden.

Bei den Ermittlungen wurden zudem "große Mengen" von scharfer Munition am Set gefunden. Nach Angaben der Polizei seien bei der Durchsuchung drei Revolver, gebrauchte Patronen und Munition unter anderem in Schachteln, lose und in einer Gürteltasche gefunden worden.

Fassungslos macht aber ein Bericht der Nachrichtenseite "The Wrap", wonach einige Crewmitglieder in ihrer Freizeit angeblich scharfe Munition benutzten, um auf Bierdosen zu schießen. Demnach hätte ein derartiges Zielschießen am Morgen, wenige Stunden vor dem tödlichen Vorfall am Set, stattgefunden, sagte "The Wrap"-Journalistin Sharon Waxman. Eine dieser Waffen sei später an Baldwin weitergereicht worden.

Dass so ein fahrlässiges Verhalten überhaupt möglich ist, illustriert einen völlig sorglosen Umgang mit Schusswaffen. Denn es ist sehr wohl eine Kulturfrage, ob eine Waffe als Spielgerät wahrgenommen wird oder als Gefahrenquelle. Hier wäre ein grundsätzliches Umdenken angesagt.