Zum Hauptinhalt springen

Und jetzt bitte Deutschland

Von Tamara Arthofer

Kommentare
WZ Tamara Arthofer
WZ Tamara Arthofer
© WZ

Gut, Auslosungen von Fußball-Großereignissen sind keine Wunschkonzerte, und leichte Gegner gibt es eh nicht. Alles schon gehört, alles plausibel und nachvollziehbar. Dass Irene Fuhrmann, Teamchefin von Österreichs Frauenfußball-Nationalteam, sich aber ausgerechnet über Deutschland als Gegner für die EM 2022, die am Donnerstag (ab 18 Uhr) in Manchester ausgelost wird, freuen würde, ist dann doch etwas überraschend.

Schließlich gelten die Deutschen als Angstgegner der österreichischen Fußballer, sieht man einmal über das - wie immer wieder gerne verschwiegen wird - vom Ergebnis aus rot-weiß-roter Sicht her völlig irrelevante Cordoba 1978 hinweg. Doch Angst hat man nicht, Angst macht man sich, scheint für die Fußballerinnen zu gelten. Denn die Österreicherinnen machen sich lieber keine. Sie mussten zwar zuletzt beim 2:2 gegen Nordirland in der WM-Qualifikation einen Rückschlag hinnehmen, doch alleine, dass das als Rückschlag angesprochen und analysiert wurde, spricht für die Fuhrmann-Equipe.

Österreichs Frauenteam ist über jene Phase erwachsen, in der man Remis (geschweige denn Niederlagen) schönreden muss, man will mehr. Auch bei der EM gegen die Nordirinnen und die Engländerinnen - mit denen man es im Zuge der WM-Qualifikation 2023 erstmals am 27. November zu tun bekommt - zu spielen, würde die Sache zwar "in der Vorbereitung leichter" machen, wie Fuhrmann bekennt, wäre aber nicht sonderlich attraktiv. Dass Österreichs Fußballerinnen lieber attraktive Gegner hätten (wiewohl freilich England hier außer Zweifel stünde), ehrt sie - und ist als Zeichen des Aufschwungs zu werten.

Man sei zwar als Team aus Topf drei immer ein bisschen Underdog, sagt Fuhrmann. Aber man ist ein Underdog, der beißen kann - und es auch will.