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Acht Leben hat der Impfling

Von Edwin Baumgartner

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"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

Gestern hat sich mein Facebook-Freund Gerhard von mir verabschiedet. Nicht im Groll. Irgendwie war es rührend: Er könne es nicht ertragen, meinte Gerhard, mich dahinsiechen zu wissen, obwohl ich das vermeiden hätte können, indem ich mich nicht impfen und schon gar nicht auffrischungsimpfen lasse, frische Luft und Bitterstoffe genügten zur Coronavirenabwehr. Er habe dazu auf YouTube Beiträge gesehen, so Gerhard, und weitere über das Ende, das die Impflinge nehmen würden. Gegen Ende des Jahres bekämen sie Aids, neue Erkenntnisse wären das, nur bisher geheimgehalten, eh klar, die Pharmalobby . . .

Wie haben die Impflinge nicht schon geendet! Organzerfall; genetisch mutiert; tot umgefallen; von einer höheren Macht entnommen, die eingespritzten Chips dienten als Tracker. Nun also Aids. Was weiter nicht schlimm ist, denn im Februar droht vielleicht das Zerfließen zu Schneckenschleim. Sieben Leben hat die Katze, acht der Impfling. William Shakespeare meinte: Einer, dem das Erhängen vorbestimmt ist, ertrinkt nicht. Und wer im nächsten Jahr zu Schneckenschleim zerfließt, kriegt heuer kein Impfaids.

Diese Impfgräuelpropagandisten erinnern an die Weltuntergangspropheten: Ständig nennen sie sichere Fakten und Daten für das Ende, und kaum, dass es ausgeblieben ist, nennen sie die nächsten jetzt aber sicheren Daten und Fakten für das Ende. Und immer wieder finden sich Menschen, die diesen Humbug glauben.

Relativ sicher ist dabei leider nur eines: dass es für die Bitterstoffler bitter werden kann.