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FC Bayern oder: Geld stinkt doch!

Von Christian Mayr

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WZ  Christian Mayr
WZ  Christian Mayr
© Wiener Zeitung

Weder befindet sich der Klub in akuter Abstiegsgefahr, noch ist er vorzeitig aus der Champions League ausgeschieden oder finanziell am Abgrund wandelnd. Daher ist es auf den ersten Blick unerklärlich, was sich da am Donnerstagabend auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München - deutscher Rekord- und Serienmeister sowie Königsklassengewinner 2020 - alles abgespielt hat: Chaos, Tumulte, Schreiduelle, ein vorzeitiger Abbruch - und inmitten ein Ehrenpräsident (Uli Hoeneß), der als Architekt des modernen und höchst erfolgreichen FC Bayern fluchtartig das Podium verließ, um hernach indigniert festzustellen: "Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe." Dabei gab es wahrlich schlimmere Zeiten an der Säbener Straße, als etwa beim FC Hollywood die "Flaschen leer" waren und sportliche Misere herrschte.

Der Hauptgrund der aktuellen Eskalation liegt im umstrittenen Sponsoring der Fluglinie des WM-Ausrichters von 2022, nämlich Katar - respektive im Umgang der "Mia-san-Mia"-Fraktion mit der Fan-Basis. So wurde ein Antrag, den Kontrakt fix auslaufen zu lassen, abgeschmettert. Auch beim Wintertrainingslager in Doha hatten die Bayern - wie viele andere - nie Berührungsängste mit den Despoten-Scheichs vom Golf. Die Hand, die einen füttert, beißt man halt nicht.

Allerdings tat Hoeneß zuletzt genau das, indem er gegen die von Scheichs alimentierte Konkurrenz (PSG und ManCity) stänkerte: "Bis jetzt haben sie gar nichts gewonnen. Euer scheiß Geld, das reicht nicht!" Wenn Geld aus Katar stinkt, sollte man es auch nicht länger nehmen.