Zum Hauptinhalt springen

Kleine Tasten, langes Leben

Von Christina Böck

Kommentare

Gut, es wird wenigstens nicht viele Menschen betreffen. Und die mediale Trauer über das Ende eines technischen Produkts war auch schon einmal größer. Weil: Blackberry? Da haben ja heute mehr Menschen ein Seniorenhandy mit Fauststeuerung als dieses antike Artefakt! Nun, jedenfalls kann auch diese übersichtliche Schar jetzt nichts mehr mit ihrem Gerätchen anfangen. Denn die betagten hauseigenen Betriebssystemen Blackberry OS 7.1 und 10 funktionieren nicht mehr. Zumindest nicht mehr verlässlich, hieß es in Vorankündigungen. Nur auf Blackberrys, die auf Android laufen, kann man sich noch verlassen. Blackberry hat vor einigen Jahren die Entwicklung eigener Smartphones und Betriebssysteme aufgegeben.

Genauer besehen ist das doch ein bisschen traurig, immerhin handelte es sich bei Blackberry um einen veritablen Smartphone-Pionier. Man hat sich zwar oft gefragt, wo man die trainierten Mäuschen kaufen kann, die für einen die winzigen Minitasterln betätigen könnten. Und designtechnisch war man bei Blackberry ja auch nicht gerade veränderungsfreudig. Das ist aber freilich die Eigenschaft, die gerade dieses Smartphone unsterblicher macht als alle anderen. Denn die Einheitlichkeit seines Aussehens führte dazu, dass es - verglichen mit seiner tatsächlichen Verbreitung - in überdurchschnittlich vielen Filmen als Requisit mitspielen durfte. Weil es so zeitlos aussah, dass der Film optisch nicht datiert werden konnte. In diesem Sinne: Lang lebe der Blackberry!