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Paris setzt auf Klimakultur

Von Bernhard Baumgartner

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Wer das Auto stehen lässt und dem Klima zuliebe öffentlich unterwegs ist, hat sich als Belohnung etwas kostenlose Kultur verdient, meint jedenfalls die Stadt Paris. Die Monats- oder Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr im Großraum Paris wird ab sofort zur Ermäßigungskarte für zahlreiche Kultureinrichtungen, darunter Museen und Kinos. Mehr als 150 Kultureinrichtungen in der Hauptstadt und im Umland sind vom Start weg dabei und bieten ermäßigten oder gar kostenlosen Eintritt an. Sogar im Café - dem Pariser Kulturexport Nummer eins - gibt es Rabatt au lait für Klimaschoner.

Das ist eine gute Idee, aber ganz neu ist sie freilich nicht. In Wien gibt es schon länger ein jährliches Bonusheft zur Öffi-Jahreskarte. Doch der Vergleich macht sicher: Hier schlägt Paris Wien um Längen. Rund zehnmal mehr Angebote mit teils deutlich höheren Rabatten hat Paris zu bieten. Denn einen Gratiseintritt kann man sich in Wien bisher nur erträumen, es sei denn, man wertet die U6 als olfaktorische Dauerinstallation etwa im Sinne eines Erwin Wurm.

Darüber hinaus finden sich im Wiener Bonusheft erstaunlich viele (kleine) Rabatte bei verschiedenen Autoverleihern, einen Fahrradbonus etwa kann man hingegen lange suchen. Da ist der grundsätzliche Gedanke zur Klimaschonung noch nicht ganz angekommen. Paris gibt auch schon Chipkarten aus, mit denen sich die Rabatte direkt an der Kasse scannen lassen. Kombiniert mit einer Zahlfunktion ergibt das ein noch größeres Service-Plus.