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Nur mit Freiwilligen wird das nichts

Von Christina Böck

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Da hat man sich die Haare gerade mit dem verpackungsfreien festen Shampoo gewaschen, sich das Jausenbrot in ein Bienenwachstuch eingewickelt, den Mehrwegbecher für den Kaffee in die Tasche gepackt und den Frühstückssaft aus dem wiederverwendbaren Strohhalm aus Borosilikatglas geschlürft und dann das: Eine neue Metastudie besagt, dass sich bis 2040 die Kunststoffproduktion voraussichtlich mehr als verdoppeln wird. "In der Folge vervierfacht sich größeres Makroplastik im Ozean in den nächsten 30 Jahren. Dieses zersetzt sich in immer kleinere Teile bis hin zu Mikro- und Nanoplastik. Bis zum Ende des Jahrhunderts droht die Menge des marinen Mikroplastiks um das 50-Fache zuzunehmen", sagt Axel Hein, Meeresexperte des WWF Österreich. Im Auftrag der Umweltschutzorganisation wurde diese Studie erstellt.

Bereits jetzt zeige sich eine dramatisch, rasante Entwicklung: "Plastikmüll durchdringt das gesamte Meeressystem - vom Plankton bis zum Pottwal." Kaum eine Art sei nicht betroffen.

Diese Studie ist eine frustrierende Angelegenheit für all jene, die als Einzelperson oder Familie versuchen, den Plastikkonsum einzudämmen. Denn ihre Bemühungen sind nichts wert und werden nie zum Ziel führen, solange es kein übernationales Bekenntnis gibt, dass kein Plastikmüll mehr in die Ozeane gelangen soll. Und die Produktion massiv eingeschränkt wird. Das ist Aufgabe der internationalen Regierungen und es wird langsam zum Ärgernis, dass sie dieser Verantwortung nicht nachkommt.