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Trost für Antigenies der Mathematik

Von Eva Stanzl

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An der 2 kommt im Februar 2022 mit seinen Schnapszahl-Tagen keiner vorbei. Sie ist die kleinste Primzahl, kann also nur durch 1 und sich selbst geteilt werden. Außer ihr gibt es keine andere gerade Primzahl, und sie ist die einzige, auf die eine weitere folgt. Alles klar? Wer schon an dieser Stelle des Zahlenspiels lieber an Zweisamkeit, Zwiegespräche oder Zwillinge denkt, kann möglicherweise auch keine komplexen Mengen im Kopf dividieren oder keine Navigationsrouten auf Seekarten einzeichnen.

Doch das ist kein Anlass zur Sorge: Selbst mathematische Antigenies haben die Anlage, für den Hausgebrauch rechnen zu können. Die Universität Bonn hat zwei Gruppen von "Mathe-Neuronen" identifiziert, die beim Addieren und Subtrahieren aktiv werden, egal, ob die Problemstellung in Ziffern oder als Textaufgabe präsentiert wird. Die Forschenden schließen daraus, dass diese Nervenzellen Handlungsanweisungen zum Rechnen codieren, was die meisten in die Lage versetzt, Preise zusammenzählen oder ihre Telefonrechnung prüfen zu können. Nur der Rest des mathematischen Denkens ist etwa so komplex wie das Gedächtnis, das bekanntermaßen seine Tücken hat. Es gibt ein Erinnerungsareal für arithmetische Regeln und ein anderes, das Zahlen anhand dieser Regeln verarbeitet, weiters Hirnregionen für Zahlengrößen, die Null, das Zählen an sich und höhere Mathematik. Wer es also nicht mit den Ziffern hat, kann cool bleiben. Mathe ist Leistungssport für das Gehirn. Und zu Olympia schafft es halt nicht jeder.