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Ist der Ruf erst mal ruiniert . . .

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert, heißt es so schön. Doch im Fall von Deutschlands Tennisprofi Alexander Zverev dürfte das Gegenteil der Fall sein. Denn mit seinen Ausrastern tut sich der 24-Jährige keinen Gefallen. Nun wurde der Weltranglistendritte vom Turnier in Acapulco ausgeschlossen, weil er den Schiedsrichter mehrfach beleidigt und mit dem Schläger auf seinen Stuhl eingeschlagen hatte. Die Chance auf die Titelverteidigung beim ATP-500-Turnier ist somit ohne jegliche Not dahin. Denn eigentlich handelte es sich um eine relativ unbedeutende Niederlage im Doppel, wenige Stunden, nachdem Zverev mit seinem Erstrundensieg im Einzel um 4.55 Uhr Früh Geschichte geschrieben hatte. Mag sein, dass Übermüdung und Stress den Ausraster nach der 2:6, 6:4, 6:10-Niederlage im Doppel mit seinem Partner Marcelo Melo gegen die britisch-finnische Paarung Lloyd Glasspool/Harri Heliovaara erklären, Rechtfertigung ist dies aber keine - ebenso wenig wie der Frust des Olympiasiegers über einen verpatzten Start ins Frühjahr. Noch immer jagt der 24-Jährige seinem ersten Grand-Slam-Titel hinterher, bei den Australian Open war für ihn schon im Achtelfinale Endstation. Nun, da Novak Djokovic wegen seiner Impfverweigerung etwas im Abseits steht - bevor er sich impfen lässt, verzichtet er lieber auf weitere Major-Turniere, ließ er unlängst verlauten -, hätten andere die Chance, das Feld von hinten aufzurollen. Daniil Medwedew, der sich in der ersten Runde gegen Benoit Paire durchsetzte, kann Djokovic in dieser Woche in der Weltrangliste vom Thron stoßen. Zverev indessen hat sich vorerst selbst die Chance genommen, nachzuziehen. Es ist eben auch der Umgang mit anderen, der Champions ausmacht. Auch Djokovic sollte das beherzigen.