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Ostern ist halt Eierzeit

Von Edwin Baumgartner

Kommentare
"Wiener Zeitung"-Klassikexperte Edwin Baumgartner.

- Ich sag’ Dir, Jenny, wenn mich das Arbeitsamt nicht vermittelt hätte. . . !

- Du bist im Stress, was, Kevin?

- Zum Durchdrehen.

- Ostern. Eierzeit. Frühling. Im Sommer wird’s besser.

- Aber bis Sommer. . . Wenn mich das Arbeitsamt nicht vermittelt hätte. . . !

- So schlimm?

Zuerst kommt die Ilona mit vier Eiern. Ich bin fertig, ist die Lotte mit sechs Eiern da. Ich bin beim dritten, kommt die Poki, Du weißt schon, die Pocahontas, mit fünf Eiern, ich bin beim ersten Ei von der Poki, schneit die Gwen herein mit sechs Eiern. Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ein einziger Fehler ist mir voriges Jahr unterlaufen. Einer bei genau zweitausenddreihundertundsieben Eiern. Eines hab ich irrtümlich für echt erklärt, obwohl es gefälscht war. Natürlich rennt die Clarice zum Kadi. Schadenersatzklage. Wenn mich das Arbeitsamt nicht vermittelt hätte. . . !

- Und jetzt bin auch ich noch mit vier Eiern da. Du bist halt der beste Eierprüfer weit und breit. Kannst Du bitte schauen?

- Klar. Also: Echt. Echt. Echt. Echt. Halt, nein. Schau, falsch gesprenkelt. Alle Achtung, gut gefälscht. Aber einem geschulten Grassängerauge entgeht kein Kuckucksei.

- Zum Kuckuck! Na schön, gibt’s Omelett.

- Recht so. Nächste bitte!

Wissenschafter haben festgestellt, dass der Kuckuck die Eier seiner Wirte nachahmt. Der Grassänger hat jedoch eine Methode herausgefunden, echte und gefälschte Eier zu unterscheiden. Siehe Seite 20.