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Vogelgezwitscher ist gesund

Von Eva Stanzl

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Ob in Kulinarik, Urlaub oder Musik und Ton: Wohlfühlmomente lassen sich bis ins Detail vermarkten. Ein aus Japan stammender Trend etwa ist, Bäder und Toiletten mit Lautsprechern auszustatten, aus denen Vogelgezwitscher ertönt. Denn Vogelgesang tut der Psyche gut und baut Stress ab, belegt eine Studie der britischen BBC. Der Sender gestaltete zusammen mit der Universität Exeter eine Podcast-Serie zu den Implikationen einer fiktiven, dystopischen Welt, in der die Natur der Betonierung zum Opfer gefallen ist und Zeugen ihrer Existenz nur noch in Ton-Archiven zu finden sind.

Im Experiment nannten 7.596 Hörer des Podcasts ihre Reaktionen auf Geräuschkulissen, von Industrie-, Straßen- und Autolärm über Küsten und Laubwälder bis hin zum tropischen Urwald. Neben fallendem Regen und brechenden Wellen wurden Klangteppiche aus der Tierwelt als für die Psyche erholsam wahrgenommen. Als besonders angenehm wurde leiser Vogelgesang empfunden, der einer gewissen Melodie folgt.

Eine Industrie von Geräuschboxen, Tonfiles und Tonträgern nützt Erkenntnisse wie diese und liefert Zwitschern, Meeresrauschen und Regengeräusche ins Haus, auf dass die Seele im Wohnzimmer baumle. Doch Vorsicht: Der Klang ersetzt die Erfahrung mitnichten. Grundlage der Studie sind Untersuchungen, wonach der direkte Naturkontakt nicht kompensiert werden kann. Spaziergänge unter freiem Himmel verringern Stress, verbessern die Denkfähigkeit, stärken das emotionale Wohlbefinden und verhindern Grübelei. Wer also froh bleiben will, muss hinaus!