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Bussi Baba

Von Christina Böck

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Es ist eines dieser Wiener Paradoxa: Das, was eigentlich gar keine Werbung braucht, hat die besten Ideen. Zum Beispiel die Wiener Bestattung. Man könnte ja sagen: Sterben tut jeder, dann muss er bestattet werden, weil sonst wird’s unschön und stinkt auch, also wozu braucht man dafür Werbung machen? Die Kundschaft stirbt ja nicht aus. Und trotzdem ist die Wiener Bestattung eines der Unternehmen mit dem kreativsten Marketing. So gab es zur Hochzeit der Pandemie Masken mit dem Aufdruck "Corona leugnen sichert Arbeitsplätze", und für den nächsten Aida-Besuch kann man sich ein T-Shirt mit Motto "Ich nasche bis zur Asche" besorgen. Nicht zu vergessen die thematische Lego-Ausstattung inklusive Trauerhalle, Grab mit Bagger und Krematoriumsofen, die man sich alle auf der Homepage bestellen kann.

Nun hat die Bestattung Wien aber in jüngster Zeit einiges an Konkurrenz bekommen. Vielleicht auch deshalb kam nun ein gewagter Schritt: die neue Billigschiene mit dem lapidaren Namen "Baba". Manche sollen das pietätlos finden. Dabei ist das ein ganz normaler Abschiedsgruß. Pietätlos wäre es, gäbe es noch ein Spezialangebot für weniger beliebte Verwandte, das "Baba und foi ned" hieße. Oder "Tschüss mit ü" für die Erbtante, die sich dann doch fürs Tierschutzhaus entschieden hat. Inklusive Kranz aus leerem Styropor mit Binde, die sagt: "Würmer sind auch Tiere, Hilde, viel Spaß mit ihnen!" Freilich wäre genau das eine ganz neue Marktnische. Mal schauen, ob sich da jemand d’rübertraut.