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Ein letzter Gruß vom neuen Fisch

Von Christina Böck

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In Brasilien sind zwei neue Fischarten entdeckt worden. Man muss sagen: gerade noch. Denn diese Spezies werden in Kürze bereits ausgestorben sein. Sie haben das Pech, in Gewässern nördlich der brasilianischen Stadt Apuí zu leben. Und in dieser Gegend wird der Regenwald besonders großflächig gerodet. "Es war spannend, die neuen Arten zu entdecken. Gleichzeitig sahen wir aber, dass der umliegende Wald brennt und riesige Bäume abtransportiert werden", so der Zoologe Murilo Pastana.

Die Forscher wünschen sich von der brasilianischen Regierung Schutz für die gefährdeten Arten. Doch die Vermutung liegt nahe, dass die Fischlein den Entscheidern genauso egal sind wie der Rest des Planeten. Denn dass die Rodung des Amazonas-Regenwalds einer der verheerendsten Faktoren für den Klimawandel ist, ficht die Verantwortlichen nicht an.

Unter diesem Eindruck mag es läppisch klingen, wenn österreichische Forscher mehr Bäume und Grünflächen in Städten fordern. Aber man kann es nicht oft genug sagen: Selbst - global gesehen - kleine Schritte können im Kampf gegen die Erwärmung helfen. Es ist bekannt, dass Bäume nicht nur als Schattenspender, sondern auch als Verdunster für ein kühleres Mikroklima sorgen. Aber ein paar traurige Bäume auf einer neugestalteten Straße werden nicht reichen. In Wien wird man gut daran tun, einmal in den traditionell bisher grüneren Randbezirken darauf zu achten, dass der Altbestand an Grünraum vom Bauboom nicht weiter verringert wird.