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Der Bierüberfall von Steinhäusl

Von Christoph Rella

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Die Autobahn-Raststation Steinhäusl bei Wien ist nicht nur die größte ihrer Art in Österreich, sondern vermutlich auch eine der ansehnlichsten. Dass sich dort abends alkoholisierte Rapid-Fans herumtreiben, war bisher eher weniger bekannt. Wie dieselben - speziell nach einem verlorenen Bundesligaspiel - so drauf sind, musste am Sonntagabend der Salzburg-Mittelfeldspieler Luka Sucic am eigenen Leibe erleben.

Weil der Kroate nach dem Spiel gegen Rapid in der Allianz-Arena zu einer Routine-Dopingkontrolle gerufen worden war, hatte er die Fahrt im Mannschaftsbus zurück nach Salzburg verpasst und die Rückreise im Auto eines Klubmitarbeiters angetreten. Als das Duo in Steinhäusl einen Stopp einlegte, passierte es: Laut Sucic sollen betrunkene Rapid-Fans gegen das Fahrzeug getreten und Bier ins Wageninnere geschüttet haben. In dem Zuge soll er auch körperlich attackiert worden sein, wie Sucic der "Kronenzeitung" erzählte.

Der Vorfall in Steinhäusl sorgte für heftiges Aufsehen, vor allem in den so genannten Sozialen Medien gehen die Wogen seither hoch. Stimmt alles gar nicht, tönt es da. Wie ein Zeuge der Tat in einem Fan-Forum erklärte, habe man lediglich den Geburtstag seines Freundes gefeiert - und dabei sei es zu einer "Stänkerei" mit Sucic und dem Verschütten von Bier gekommen. Mehr nicht. Außerdem habe man gar nicht gewusst, mit wem man es zu tun habe, beteuerte der Rapidler.

Ob das so stimmt, ist freilich zu bezweifeln. Immerhin zählt Sucic zu den bekannteren Gesichtern bei Salzburg, außerdem war er es gewesen, der Stunden zuvor den Treffer zum 1:0-Sieg über Rapid besorgt hatte und in allen Medien beim Jubeln gezeigt worden war. Netter Versuch, Guys. Die Ausrede glaubt euch niemand. Genauso wie das mit der Geburtstagsparty. Es gibt bessere Orte, um seinen Ehrentag zu begießen. Steinhäusl gehört eher nicht dazu.