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Jedem Recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann

Von Tamara Slavik

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WZ Tamara Arthofer
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© WZ

Nur noch wenige Tage, dann rollt der Ball wieder in Österreichs Fußball-Bundesliga. Es wird die fünfte Saison seit der Reform mit Meister- und Qualifikationsgruppe, Punkteteilung und Europacup-Play-off sein. Und es ist die erste, vor der sich viele Trainer über eben jene Reform kritisch äußern. Denn zum ersten Mal hat es der Modus mit Ende der vorigen Saison mit sich gebracht, dass eine Mannschaft - die Admira - abgestiegen ist, die sich über die Saison hinweg mehr Zähler erspielt hat als eine, die schließlich dank eines starken Endspurts noch die Klasse halten konnte. Einem jedem Recht getan, ist halt eine Kunst, die keiner kann. Und absolute Fairness ist auch im Sport eine Illusion.

So sind die Vorschläge für eine Reform der Reform, die in der Trainerumfrage der Austria Presse-Agentur von den Trainern gekommen sind, mannigfaltig. Von einer Beibehaltung des Status quo zwecks Aufrechterhaltung der Spannung bis hin zu einer kompletten Abschaffung der Punkteteilung ist alles dabei, unter anderem auch eine Beibehaltung der Regel im oberen Play-off bei einer gleichzeitigen Abschaffung im unteren. Das wäre freilich genauso ungerecht - und würde die Sache für Beobachter nur weiter verkomplizieren. Zudem ist jetzt, so kurz nach Einführung (und mitten in der noch immer nicht ausgestandenen Corona-Pandemie) und bei längerfristig ausgelegten Verträgen eine neuerliche Änderung ohnehin nicht denkbar. Also sagt auch Salzburg-Trainer Matthias Jaissle: "Ich nehme die Punkteteilung hin, wie sie ist. Sie hat es nicht ermöglicht, uns den Titel wegzunehmen." Jammern hilft ja sowieso nichts. Vielmehr sollten alle danach trachten, sportlich wie infrastrukturell näher an Salzburg heranzukommen. Für diejenigen, denen das am ehesten gelingt, stellt sich die Abstiegsfrage ob mit oder ohne Teilung nicht.