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Sorry, Freya!

Von Christina Böck

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Hierorts war vor einiger Zeit von einem Walross namens Freya die Rede, als einem Symbol für eine sympathische Form der "Ich lass mir da schon einmal gar nichts vorschreiben"-Mentalität. Freya fand Gefallen an den Booten des Hafens von Oslo. Sie machte es sich in den von ihr für geeignet erachteten Schiffen gemütlich - bis sie sie versenkt hatte, dann suchte sie sich eine neue Ruhestatt.

Nun, Freya ist tot. Sie wurde eingeschläfert. Nicht etwa, weil sie sich bei einem ihrer Manöver verletzt hätte oder weil sie sonst irgendwie krank gewesen wäre. Nein, "aus Sicherheitsgründen". Und wieder nicht etwa, weil die Sicherheit des Tieres bedroht gewesen wäre. Sondern weil es die Fischereidirektion nervös gemacht hat, dass Schaulustige zu Freya ins Wasser gehüpft waren und dem Tier mit Kindern am Ufer sehr nahe gekommen waren, um Fotos zu machen. Nun ist das natürlich gefährlich. Man könnte aber auch einfach dafür sorgen, dass die Menschen das nicht mehr machen. Menschen sollten in der Lage sein, sich an Regeln zu halten, wenn die denn einmal aufgestellt werden würden. Dass man lieber das Tier final aus dem Weg räumt, scheint doch eine eher barbarische Lösung der Angelegenheit. Noch dazu, wo es sich bei Walrössern um eine gefährdete Spezies handelt. Freya zu verlegen, wäre zu riskant gewesen. Wie, hätte sie dabei womöglich sterben können? Aber letztlich ist es nur ein weiteres Beispiel dafür, wie gedankenlos der Mensch mit der Natur umgeht. Aber hey, Freya bekommt jetzt eine Statue!