Zum Hauptinhalt springen

Kühler Kopf macht weniger Hass

Von Gregor Kucera

Kommentare

Eine neue Studie kommt zu interessanten Ergebnissen zum Thema Hass im Netz. Für die Untersuchung wurden Tausende von Tweets in Zusammenhang mit Klimadaten verglichen und das Ergebnis lautet kurz und knapp - Hitze führt zu Hetze. Der Wohlfühlbereich des Menschen liegt zwischen 12 und 21 Grad Celsius, was die Außentemperatur angeht. Alles darunter oder darüber sorgt bei vielen schnell für ein Unwohlsein. Und das führt wiederum dazu, dass Hass und Hetze im Internet zunehmen.

Wer an einem heißen Sommertag als Verkehrsteilnehmer unterwegs ist, egal, ob im Auto, mit dem Rad oder zu Fuß, der wird sich nun denken: Eigentlich nichts Neues, ist doch der Geist im heißen Auto wahrlich nicht immer ein ruhiger. Dass dies auch fürs Internet gilt, ist nun wissenschaftlich belegt. Forscher fanden heraus, dass Hatespeech in allen Klimazonen, Einkommensgruppen und Glaubensrichtungen zunimmt, wenn es zu warm oder zu kalt ist. Es gibt also richtige und falsche Wetterparameter, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Studie zeigt deutlich die Grenzen der menschlichen Anpassungsfähigkeit an extreme Temperaturen auf und macht deutlich, dass der Klimawandel auch negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben kann. Online-Hassrede ist somit ein neuer Kanal, über den der Klimawandel den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die psychische Gesundheit der Menschen beeinflussen kann. Das lässt in den kommenden Sommern nichts Gutes vermuten.