Zum Hauptinhalt springen

Es dreht sich zu wenig im Kreis

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Es ist selten, dass ein Dokumentarfilm Dinge in Bewegung setzt. Dennoch nutzte man die Premiere des Films "Going Circular" für eine Statusaufnahme zum aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaftsstrategie. Der Film von Nigel Walk und Richard Dale erzählt von vier Visionären: dem 102-jährigen Erfinder James Lovelock, der Biomimikry-Biologin Janine Benyus, dem Designer Arthur Huang und dem Finanzier John Fullerton. Anhand ihrer Lebensgeschichten soll gezeigt werden, wie Städte, Finanzsystem, Lebensmittel oder Modeindustrie in einem kreislauforientierten System der Zukunft funktionieren können.

Also weniger flammende Brandrede denn subtile Ideenflüsterung. Ob man mit subtil bei dem Thema etwas reißt, muss sich erst zeigen.

Denn die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie brauche dringend eine Road Map mit festen Terminen und ein Monitoringsystem, hieß es im Rahmen der Premiere. Die für den Juni in Aussicht gestellte, doch noch immer in innerkoalitionärer Abstimmung befindliche Kreislaufwirtschaftsstrategie ist rechtlich nicht verbindlich und wird so wohl wie so vieles in diesem Land zahnlos bleiben, wenn man sich denn überhaupt noch auf irgendwas einigt.

Es eilt ja offenbar nicht: Die noch nicht beschlossene heimische Strategie für eine Kreislaufwirtschaft sieht vor, dass Österreich bis 2050 klimaneutral und nachhaltig werden soll. Konkret wird die Reduktion des Ressourcenverbrauchs auf sieben Tonnen pro Kopf und Jahr anvisiert.