Zum Hauptinhalt springen

Zick-Zack zum Ziel?

Von Tamara Slavik

Kommentare
WZ Tamara Arthofer
WZ Tamara Arthofer
© WZ

Das ganz große Ziel für heuer, die Rückkehr in die Top 100 der Welt, hat Dominic Thiem verpasst, ebenso einen Überraschungserfolg beim Heimturnier in der Wiener Stadthalle. Dennoch hakte der ehemalige Weltranglistendritte - vor den Erste Bank Open auf Position 113 gelegen - die Saison nach der 3:6, 3:6-Achtelfinal-Niederlage gegen Daniil Medwedew mit einem guten Gefühl ab. Zuletzt hat er mit zwei Halbfinaleinzügen in Gijon und Antwerpen Selbstvertrauen getankt, auch gegen den starken Russen seien "die ersten sieben, acht Games wirklich, wirklich gut" gewesen, er habe es nur "nicht geschafft, das hohe Level durchzuspielen". Nun ist eine Niederlage gegen den Weltranglistenvierten kein Beinbruch und Thiem mit seinem Ausscheiden in bester Gesellschaft. Auch die Topspieler Andrej Rublew und Stefanos Tsitsipas scheiterten vorzeitig. Aber die Konsequenz, die Thiem nun zieht, verwundert dann doch etwas. Noch nach dem verlorenen Match - als feststand, dass es sich mit dem Hauptbewerb für Melbourne ausgeht - erklärte er seine Saison entgegen ursprünglicher Andeutungen für beendet. Er wolle nach den anstrengenden Wochen Energie tanken und sich auf die Vorbereitung für 2023 konzentrieren, zumal er in Paris in die Qualifikation müsste und sonst nur bei Challengern spielen würde. Das alles sind gute Argumente. Andererseits hatte Thiem noch vor dem Wien-Auftritt verkündet, die noch fehlende Konstanz könne sich "nur verbessern, wenn man Woche für Woche spielt". Diese Chance lässt er nun ungenützt. Man wird sehen, ob dieser Zick-Zack-Kurs zum Ziel führt.